Präsentation der Jahresarbeiten 2022

Das waren die Jahresarbeiten 2022: Spannende Vorträge – fröhliche Präsentationen – kreative Ausstellung!
• Lachen, Dart, Kunst, Architektur
• Elisabeth I., Ninjas, Wikinger, Iran,
• Heilkunde, -kräuter, -steine, der Körper,
• Immunsystem, psychische Krankheiten
• Kapitalismus, Macht und Weltrettung
• Online-Unternehmen
• Vogelflug, unsere Sonne, AK-Umwelt
• Gender-, Gebärden-, Körpersprache
• Klarinetten-Konzert
• Ausstellung mit Kunstwerken, Büchern und Werkstücken

(Fotos: Angelika Lonnemann)

Welches Instrument passt zu mir?

Instrumente begleiten einen im besten Fall den Rest seines Lebens, da ist es gut, wenn man vor dem ersten Unterricht einmal verschiedene Instrumente ausprobieren kann. An unserer Schule ist es eine wunderbare Tradition, dass die Musiklehrer:innen und teilweise auch erfahrene Musikschüler:innen den interessierten Kindern und Eltern ihre Instrumente präsentieren. Fotos: Sascha Kühmstedt

So schön war der Frühlingsbasar …

Erst, wenn es wieder möglich ist, merkt man, wie es einem gefehlt hat! Das gilt auch für den Frühlingsbasar, der heuer endlich wieder stattfinden konnte. Mit Verkaufsständen, Musik, Spielen, Getränken und Kuchen, war es gleichzeitig ein Markt und ein Fest für groß und klein. Danke an alle, die das möglich gemacht haben! Fotos: Sascha Kühmstedt

Galerie Achtklassspiel Freitag Abend

THOMAS DIAFOIRUS. Mein Fräulein! Nicht mehr noch weniger als das Standbild des Memnon einen harmonischen Laut erklingen ließ, wenn es von den Strahlen der Sonne berührt ward; gleichergestalt fühle ich mich von einer angenehmen Regung entzückt, wenn die Sonne Eurer Schönheit mir aufgeht. Und gleichwie die Naturforscher beobachtet haben wollen, daß die unter dem Namen Sonnenblumen bekannte Staude ihr Haupt ohne Unterlaß dem Tagesgestirn zuwendet, also wird auch mein Herz von nun an sich den glänzenden Sternen Eurer anbetungswürdigen Augen als seinem einzigen Pol zuwenden. Erlaubt dannenhero, mein Fräulein, daß ich heut auf dem Altar Eurer Reize die Opfergabe dieses Herzens niederlege, welches nach keinem andern Ruhm strebt und schmachtet, als zeit seines Lebens zu verbleiben, verehrtes Fräulein, Euer gehorsamster, untertänigster und allergetreuster Diener und Ehegatte.

TOINETTE. Da kann man sehn, was es heißt, studiert zu haben! Man lernt doch schöne Dinge vorbringen!

Grundstein versenkt!

Das Wetter meinte es gut mit uns und ließ uns bei strahlendem Sonnenschein zum ersten Mal seit sehr lange Zeit wieder alle zusammen kommen, um die Grundsteinlegung des Neubaus am großen Schulhaus zu feiern.

Zu Beginn und zum Schluss ertönten feierlich die Bläser. Das IT-Team hatte am Vortag bis in die Nacht alles vorbereitet, damit die Worte, die anschließend zu diesem Anlass auf dem Schulhof vor dem großen Haus gesprochen wurden, von einer Bühne herab jedes Ohr zuverlässig erreichen konnten. „Manchmal ist ein Mikrophon doch eine tolle Sache“ sagte Geschäftsführer Alexander Mattheus dazu. Er versprach den Schüler*innen der Unterstufe, sie könnten zum nächsten Schuljahr in ihre neuen Räume einziehen, wenn alles weiterhin so laufe wie geplant. Er dankte den Mitgliedern des Baukreises, die unter Markus Bauers engagierter Leitung alle Bauphasen begleitet und wichtige Entscheidungen getroffen hätten.

Architekt Matthias Zimmer betonte, wie sehr er es schätze, so eng mit den Nutzern zusammenzuarbeiten. Außerdem lobte er die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Firma Dobler, deren Vertreter Herr Wolf das Lob postwendend zurückgab. Dieser sprach über sein Erstaunen, dass der Architekt seine Mails nicht mit freundlichen Grüßen unterschrieb, sondern mit: Frohes Schaffen und ein gutes Leben! Und über seine Verwunderung, dass die Kernkompetenz der Firma, exakte rechte Winkel in Serie zu schaffen, hier gar nicht gefragt war, ja dass es nicht einmal bei den Fenstern rechte Winkel gäbe! Und dass normale Bauherren Betonwände hinter Putz und abwaschbarer Latexfarbe verschwinden lassen würden, während hier die nackten Wände mit allen Abdrücken, Schrunden und Spuren als „lebendig“ gelten würden. Man merkte an seinem immer wieder herzlich eingestreuten „cool“ und „geil“, dass sich für diese Absonderlichkeiten mit der Zeit Verständnis und Anerkennung entwickelt hatten.

Die erste Klasse zückte ihre Flöten, die zweite ließ verbal und gestenreich die Bagger auffahren, die vierte Klasse sang einen Kanon, alle zusammen sprachen ein englisches Gedicht, und die fünfte sprach griechisch, ließ Glocken klingen und schöner Götterfunken Freude versprühen. Dann sprach statt des erkrankten Uwe Henken Belinda Schwarz den Grundsteinspruch, rollte ihn zusammen, und versenkte ihn im von Bernhard Volk gefertigten Grundstein, einem metallenem Pentagondodecaeder, begleitet von einem lauten und gemeinsamen „Jawohl“ der Schulgemeinschaft, zu dem sie aufgefordert hatte. Ulrich Fiedler legte einen Granat samt dessen segensreichen Eigenschaften mit hinein, einige Klassen hatten Wünsche gesammelt, die sie ebenfalls hineinpackten. Und dann durften alle im Gänsemarsch erstmals die neuen Räume in Augenschein nehmen, in denen dann auch der Grundstein eingelassen wurde. Welch eine Freude – wenn auch überschattet durch sehr beunruhigende Nachrichten aus der Ukraine.  

Text: Isabella Geier, Fotos: Michaela Kfir, Linus Groschke

Für Depressionen sensibilisieren: AOK-Präventionsprojekt „Icebreaker“

„Ist das jetzt die Pubertät oder ist das eine Depression?“ Um Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern für diese Frage zu sensibilisieren, lief in dieser Woche in der Freien Waldorfschule Augsburg ein gemeinsames Projekt mit der AOK Bayern und der Montessori-Schule Augsburg. Schüler:innen der beiden Schulen arbeiteten mit dem Regisseur Jean-Francois Drozak an dem Theaterstück „Icebreaker“, das Depressionen bei Kindern und Jugendlichen thematisiert. Während einer Pressekonferenz zeigten die Schauspieler:innen erste Szenen aus dem Stück.  

„Die Aufklärungsarbeit zum Thema Depression ist enorm wichtig. Bis zu 20,2 Prozent der Jugendlichen in Deutschland unter 18 Jahren zeigen ein erhöhtes Risiko für psychische Auffälligkeiten. Die Corona-Pandemie hat diese Situation leider noch verstärkt. Mit dem Filmprojekt „Icebreaker“ gelingt es, die Jugendlichen spielerisch an das heikle Thema heranzuführen“, so Alfred Heigl, Direktor der AOK in Augsburg.

Videoclips fördern die Prävention

Die Schüler:innen entwickeln im Projekt Präventionsclips, die den anderen Schulklassen im Präsenzunterricht gezeigt werden. Bei der Film-Projektwoche handelt es sich um ein präventives Alternativkonzept, um den Schulalltag zu bereichern und den Jugendlichen Mut zu machen. Der im Rahmen des Projektes abgedrehte Film basiert auf Drozaks Theaterstück „Icebreaker“.

Ziel des Stückes

Die Zuschauer:innen erkennen, dass sich psychische Erkrankungen oft schleichend und zunächst unbemerkt entwickeln. Sie lernen, Verdachtsmomente einer beginnenden oder vorhandenen Depression zu erkennen und diese anzusprechen. Vor allem aber wird deutlich, dass Depression eine heilbare Krankheit ist. Durch das theaterpädagogische Erleben erhalten die Zuschauer:innen einen neuen Zugang zu der Erkrankung Depression und der damit einhergehenden Problematik der beteiligten Familien – besonders die der Geschwisterkinder. „Ich bin sehr froh, dass wir einen Weg gefunden haben, das eigentliche Theaterprojekt der letzten Jahre in Form eines Filmdrehs an den Schulen fortsetzen zu können. Auf diese Weise werden wir unserem Präventionsauftrag gerecht“, erklärt Jean-Francois Drozak.

Die AOK Bayern unterstützt die Film-Projektwoche – denn die Gesundheitskasse hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge Menschen altersgerecht an das Thema „Depression“ heranzuführen. Die Schulleiterin der Freien Waldorfschule Dr. Annette Schmidt sagte rückblickend: „Das Thema Depressionsprävention ist in den vergangenen zwei Jahren noch wichtiger geworden und es ist gut, dass wir dieses Projekt mit den Partnern der AOK und der Montessori-Schule umsetzen konnten. Wir alle haben uns gefreut, unseren Saal für das Projekt zur Verfügung stellen zu können.“ Auch Cornelia Breitenfeld, Lehrerin der Montessori-Schule und Marco Holubarsch, der als Deutschlehrer der neunten Klasse an der Waldorfschule das Projekt begleitet hat, sind sich einig: „ Es tat gut, Schüler:innen beider Schulen auf der Bühne zu erleben!“

Bund der Freien Waldorfschulen bestätigt Haltung zu Pandemiemaßnahmen

Hamburg, 22. November 2021 (NA): Der Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS) spricht sich wiederholt und nachdrücklich für die Einhaltung der Pandemiemaßnahmen aus und erkennt den Beitrag der Corona-Schutzimpfungen zur Eindämmung der Pandemie an[1]. Alle Maßnahmen, die helfen, Schulen, Kindergärten und Universitäten offen zu halten, müssten jetzt mit oberster Priorität umgesetzt werden.

„Wir erwarten von der Politik lösungsorientiertes Handeln. So lange hier keine klaren Signale gesendet werden, wird die Spaltung der Gesellschaft vorangetrieben, indem immer wieder Einzelgruppen für das Pandemiegeschehen verantwortlich gemacht werden,“ betont Nele Auschra, Vorstandsmitglied und Sprecherin des BdFWS.

Zudem macht der BdFWS darauf aufmerksam, dass sich Rudolf Steiner, Begründer der ersten Waldorfschule, zusammen mit Waldorf-Hortkindern gegen die Pocken hat impfen lassen. In seinem Werk gibt es keine Anhaltspunkte, auf die sich Impfgegner pauschal berufen könnten[2].

„Wir grenzen uns heute erneut ab von Maßnahmeverweigerer:innen und Impfgegner:innen sowie jeglichen demokratie- und staatsfeindlichen Aussagen, von querdenkerischem und rechtsextremistischem Gedankengut,“ bekräftigt Auschra für den Vorstand des BdFWS. Er verwahrt sich, mit diesen Personen oder deren Gedankengut assoziiert zu werden. Er mahnt an, im Sinne der journalistischen Sorgfaltspflicht die folgenden Aspekte zu berücksichtigen:

  • Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass die Impfquoten oder die verhältnismäßige Anzahl der positiv getesteten Schüler:innen oder der in Quarantäne befindlichen Schulklassen von anderen Schulen abweichen.
  • Etwa 90.000 Schüler:innen besuchen eine Freie Waldorfschule, das sind rd. 1 % aller Schüler:innen in Deutschland, somit dürften auch die Anzahl der Lehrer:innen und Eltern im selben Verhältnis stehen zu der Gesamtzahl der Lehrer:innen und Eltern in Deutschland. Die Häufigkeit der Nennung in den Medien steht in keinerlei Verhältnis dazu.
  • Impf- und Maßnahmeskepsis findet an Waldorfschulen ebenso wie auch in der Gesamtbevölkerung ihren Ausdruck. Es gibt hier wie dort keine Anhaltspunkte dafür, dass diese Personen deshalb auch Corona verleugnen, Verschwörungstheorien anhängen oder antiwissenschaftlich denken.
  • Freie Waldorfschulen standen und stehen heute wie zur Gründung der ersten Schule im Jahr 1919 für die Werte Freiheit, Menschenrechte und Mitbestimmung, auch, als diese noch keine Verfassungsprinzipien in Deutschland waren.
  • Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass rechtspopulistische Strömungen an Waldorfschulen von der Schulbewegung geduldet werden. Im Gegenteil: Waldorfschulen pflegen seit vielen Jahren ein aktives Bewusstsein für die Fragen der Unterwanderung ihrer Schule durch rechte Gesinnungen, engagieren sich gegen Rechtsextremismus und Populismus und bieten umfassende Beratungstätigkeit an[3].

Zahlreiche inhaltliche Standpunkte und klärende Positionierungen des BdFWS stehen auf den entsprechenden Internetseiten zur Verfügung. Darüber hinaus ist das Team der Öffentlichkeitsarbeit des BdFWS jederzeit ansprechbar.

Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Die derzeit 254 deutschen Waldorfschulen haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen e.V. (BdFWS) mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde. In Deutschland besuchen 90.400 Schüler:innen eine Waldorfschule. Die föderative Vereinigung lässt die Autonomie der einzelnen Waldorfschule unangetastet, nimmt aber gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr. Siehe auch waldorfschule.de.

Kontakt: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
pr@waldorfschule.de

Danke sagen mit dem Lechauer Krippengärtchen

Der kleine knapp Dreijährige nimmt seine Mutter an der Hand und zieht sie zum beleuchteten Fenster der Eichhörnchengruppe. „Schau. Mama! Schön!“ sagt er und zeigt auf die Landschaft. Jeden Tag gibt es am Waldorfhaus für Kinder an den Lechauen etwas Neues zu entdecken. Hier befindet sich eine Krippenlandschaft, in der sich Nacht für Nacht die Szene von Maria und Josef auf dem Weg nach Bethlehem wandelt. Mal steht plötzlich der Schäfer Abraham in der Landschaft, mal kommt eine Eule dazu und mal ein kleiner Fuchs.

Für die Eltern hat eine Erzieherin das nächste Stück der Geschichte „Der Hirtenjunge und das Kind“ ans Fenster der Tür geklebt, so dass die Eltern den Kindern die Fortsetzung der Geschichte vorlesen können.

„Wir wollen uns mit dieser besonderen Aktion bei unseren Eltern bedanken, die uns täglich unterstützen“, berichtet Silke Schieder, die Leiterin des Waldorfhauses für Kinder an den Lechauen. „Wir haben das große Glück, dass wir hier Eltern haben, die alle Maßnahmen, die wir durchsetzen müssen, einfach machen – ohne Diskussionen zwischen Tür und Angel, ohne Regelverstöße. Das ist nicht selbstverständlich und daher hat sich das ganze Team der Mitarbeiter:innen an den Lechauen an diesem schönen Projekt beteiligt. Eine hat den Vorhang genäht, eine schreibt die Geschichten auf schönes Papier, eine schaut, dass alle Lämpchen genügend Strom bekommen und so weiter“.

Das Krippengärtchen ist auch gedacht als kleiner Ersatz für die vielen stimmungsvollen gemeinsamen Erlebnisse, die auch in diesem Advent nicht stattfinden: das Adventsgärtlein, das Krippenspiel in der Kindergartengruppe und die schönen Aktionen auf dem großen Waldorfbasar, wie etwa die Nussschifffahrt oder das Zwergencafé.

„Wir hoffen, dass wir unseren Kindern und den Eltern wenigstens eine zehnminütige Wohltat am Tag damit verschaffen. Ich denke, das brauchen wir alle in dieser Zeit“, so Silke Schieder.

Und dann gabs keines mehr …

„Noch einen Drink?“ – Nur mit sehr viel Alkohol halten es die Gäste bei ihrem seltsamen Zusammentreffen in der Villa aus. Sie sind einer Einladung gefolgt und wundern sich jetzt gemeinsam, wer und wo der Gastgeber ist. Eine Stimme von einer Schallplatte zählt auf, welche Morde und unterlassene Hilfeleistungen die zehn besonderen Gäste begangen haben, für die sie bisher nicht von der Justiz belangt werden konnten. Noch am ersten Abend stirbt der erste Gast, in den folgenden Tagen sterben weitere … Agatha Christies Klassiker „Und dann gabs keines mehr“ in der Übersetzung von Michael Raab hatte Regisseur Uwe Henken mit den Zwölftklässlern stilgerecht inszeniert. In einem beeindruckenden Bühnenbild samt Treppe und Galerie konnten sich die Schauspieler:innen ausdrucksstark und lebendig bewegen und sprechen. Eine sehr schöner Theaterabend!