Vor Ostern waren die MR Abschlussklasse auf Mathe-Camp-Klassenfahrt. Gerne wären wir ein paar Tage früher aufgebrochen, doch am Donnerstag vor den Ferien stand noch eine Englischabschlussprüfung an. So starteten wir am Freitag mit dem Bayernticket in Richtung Chiemgauer Alpen. Auf die bevorstehenden sechs Tage freuten wir uns, hatten allerdings einen ungewissen Aufstieg zu bewältigen, da das Wetter bei Ankunft im Priental gar nicht einladend aussah. Unten im Tal regnete es ordentlich. Dankenswerterweise setzte der Regen genau für die Zeit unseres dreistündigen Aufstiegs aus, so dass wir trocken die Priener Hütte erreichten. Andere Hüttengäste hatten wetterbedingt abgesagt, so dass wir nahezu die einzigen Gäste auf dem Berg waren. Zum Abendessen gab es als Stärkung ein reichhaltiges und leckeres Dreigängemenü, alles aus biologischen und sofern möglich regionalem Anbau, bevor wir den Abend mit Kartenspielen verbrachten. Der nächste Tag startete mit einem ebenso reichhaltigen Frühstücksbuffet, gefolgt von vier Stunden Mathematikunterricht. Alle Fälle von Parabel- und Geradengleichungen durch vorgegebene Punkte wurde besprochen, wiederholt und anhand alter Prüfungsaufgaben geübt. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung und wurde von den einzelnen Schüler*innen individuell gestaltet: Mittagschlafen, Kartenspielen, Kater Karle, Katze Kia und Hüttenhund Aimy streicheln, Mathe üben oder einen Gipfel besteigen. An den folgenden Tagen wiederholten und übten wir erst ebene, dann räumliche Geometrie, und an den Abenden spielten wir Schafkopf, Schach, Hexentanz oder kraulten dem Kater Karle das Fell. Der Winter kehrte in der dritten Nacht zurück und überraschte uns mit reichlich Schnee. Kurzerhand änderten wir unser Tagesprogramm: Vormittags wanderten wir durch Neuschnee bei starkem Wind zum Gipfel. An Fernsicht war nicht zu denken. Der Blick reichte wenige Meter weit, bevor alles im Wolkendickicht verschwand. Am Nachmittag gab es wieder Mathematikunterricht, erneut räumliche Geometrie, bevor wir am Abend bei Gesellschaftsspielen beieinander saßen. Am fünften Tag klarte der Himmel auf und die Sonne kam hervor. In Mathe wurden die Aufgaben jetzt individuell nach Leistungsstand verteilt, Aufgaben zur Wahrscheinlichkeitsrechnung, zur Geometrie und zu funktionalen Abhängigkeiten. Am Abend durften wir einen Sonnenuntergang in den Bergen erleben und für Frühaufsteher gab es am Tag der Abreise die Möglichkeit, vom Gipfel aus den Sonnenaufgang zu sehen. Hierfür sind drei von uns um 5:30 Uhr in Richtung Gipfel aufgebrochen. Viel zu schnell waren die sechs Tage vorbei, wir wären gerne noch länger geblieben!
Für die 12MR, Holger Then